PROJEKTAUFTRAG
Quartiersmanagement
PROJEKTINFOS
Die Stadt Herne hat ca. 160.000 Einwohner:innen. Das 500 Hektar (5 km²) große Erneuerungsgebiet ist geprägt durch den Bergbau. Die Brachen der Zechengelände nahmen einen Anteil von über 30 % ein. Diese waren gleichzeitig Herausforderung und Potenzial für die Entwicklung des Gebiets. Die Einwohner:innen in Bickern/Unser Fritz zeichnete und zeichnet sich durch eine bunte soziodemographische Mischung aus.
43 Mio. Euro wurden in das Gebiet investiert, davon 70 % in Bauprojekte. Die Mittel stammten aus der Städtebauförderung (Soziale Stadt), dem Bund-Länderprogramm „Förderung von Modellvorhaben“, dem „Investitionspakt zur energetischen Erneuerung sozialer Infrastruktur“, dem Ökologieprogramm Emscher-Lippe oder „Stärken vor Ort“ bzw. vormals LOS sowie dem regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm und Mitteln für Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.
Im Rahmen des Fassaden und Hofprogramms, für das das Planungsbüro STADTKINDER die Beratung und Öffentlichkeitsarbeit durchführte, wurden 75 Hausfassaden saniert.
Insgesamt zehn Jahre lang wurden die beiden Quartiere Bickern und Unser Fritz im Herner Nordwesten im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ umgestaltet. Immer unter der Prämisse Bürger:innenbeteiligung wurde baulich viel errichtet. So entstanden unter anderem ein neues Bürgerzentrum und eine Spiellandschaft. Zusätzlich wurden viele vorhandene Spielplätze erneuert. Außerdem konnten Eigentümer:innen Zuschüsse über das Fassaden- und Hofprogramm erhalten. Im sozialen Bereich wurden viele Projekte gefördert, die das Netzwerk an Akteure und Akteurinnen im Stadtteil aufbauten, festigten und über die Förderphase hinweg auch verstetigten. Projekte waren unter anderem das regelmäßige Treffen des Langen Tischs und die Gründung eines Stadtteilvereins.
Ziel war es, unter Beteiligung der Bürger als lokale Expert:innen bauliche, soziale und beschäftigungsfördernde Initiativen in Gang zu bringen, um für die rund 13.000 Einwohner:innen der beiden Stadtteile mehr Lebensqualität in einem attraktiven Wohnumfeld zu schaffen. Auf Grund unserer guten Arbeit in Bezug auf den Aufbau eines sich selbst tragenden Netzwerkes konnten viele wichtige – nicht nur bauliche – Projekte und Maßnahmen verstetigt werden, so dass die Stadtteile heute noch immer von der Förderung profitieren. In der Zeit der Stadtteilerneuerung haben die Bürger:innen und Vereine gelernt, sich konstruktiv in die Stadtentwicklung und Umsetzung großer Projekte einzubringen und gezielt zusammen zu arbeiten. Es ist ein neues Bewusstsein für die Quartiere entstanden, darüber sind wir sehr zufrieden.
„Die Engagierten im Stadtteil kennen und unterstützen sich gegenseitig. Da ist ein soziales Miteinander entstanden, von dem unsere Schüler profitieren.“ (Thomas Schäfer, stellvertretender Vorsitzende des Vereins Förderwerk Bickern/Unser Fritz e.V., deren Bildung wir initiiert haben)